Du kannst deiner Familie und deinen Freunden Lebewohl sagen und weit, weit weg reisen,
und doch trägst du sie in deinem Herzen, deinem Geist, deinem Bauch immer bei dir,
weil du nicht einfach in einer Welt lebst,
sondern weil eine Welt in dir lebt.
(Frederick Buechner)

Dienstag, 12. Juli 2011

Wild Wild Oregon!!!

Freitag abend 17 Uhr, raus aus dem Büro, rein in den Jeep und ab auf den Highway Richtung East Oregon. Vor uns liegen noch 200 Meilen, bis zu unserem ersten Campingplatz. Unterwegs bin ich mit zwei Kollegen von Daimler und einem weiteren Deutschen. Schon bald verlassen wir die Zivilisation und der Highway zieht sich unendlich geradeaus. Handy- und Radioempfang gibt es schon die letzten paar Meilen nicht mehr und er wird auch nicht vor der nächstgrößeren Stadt zurückkommen. Irgendwann halten wir in einem kleinen Kaff. Der Burgerladen war scheinbar der einzige Ort an dem etwas los war. Sofort wurden wir als Fremde, nicht viel später als Deutsche identifiziert und wir ernteten verstohlene Blicke. Wir waren eben in the middle of nowhere.
Gegen 11 erreichten wir unseren Campingplatz in einem kleinen Waldstück abseits des Highways. Rasch das Zelt im Dunkeln aufgebaut, und ein Feuer organisiert, und dann das wohl verdiente Feierabendbier - wobei Bier? Budweiser, eben typisch amerikanisch. Über uns breitete sich ein unglaubliches Meer aus Sternen und so endete der erste Tag.


Am nächsten Tag lautete unser Ziel "Hells Canyon" an der Grenze zu Idaho. Also machten wir uns auf den 8-stündigen Scenic Highway durch den Canyon der uns vorbei führte an coolen (im wahrsten Sinne des Wortes) Badeseen, am dem sich Amis in der Sonne bruzelten, schneebedeckten Bergen und Warnschildern vor Bären. Zunächst war der Weg nicht sonderlich spektakulär, und wir hätten durch jeden mitteleuropäischen Wald fahren können. Doch am höchsten Punkt angekommen breitete sich vor uns der größte Canyon Mittelamerikas aus. Spätestens jetzt haben wir einen Eindruck von der unglaublichen Weite dieses Landes erhalten.






Zur Erklärung: der Canyon ist in der Tat der tiefste Mittelamerikas, gemessen vom Gipfel der umliegenden Berge bis zum Grund, dennoch wirkt er wohl nicht so spektakulär wie Grand Canyon.
Weiter ging unsere Fahrt hinab in den Canyon. Das Termometer kletterte auf 94 Grad Fahrenheit was in etwa  35 Grad Celcius entspricht. Also noch zu ertragen. Unten angekommen schlängelte sich die Straße entlang des Flussbetts und offenbarte unglaubliche Kulissen - das Highlight des Tages.






Gegen 8 erreichten wir unseren Campingplatz am Ausgang des Canyons. Doch Moment, warum zeigen die Uhren auf dem Campingplatz 7? Spätestens jetzt wurde jedemvon uns bewusst welche Größe dieses Land besitzt. Innerhalb eines Tages haben wir die Zeitzone gewechselt und befanden uns nun in Mountaintime.
Also wieder Zelt raus, Lagerfeuer angeschmissen und steaks auf den Grill. Fehlen darf natürlich nicht das traditionalle Budweiser, und natürlich auf keinen fall....Marshmallows, die amerikanische Tradition, die hier bereits im Laden mit Keks und Schokolade verkauft wird.


Der naechste Tag brach an und vor uns lagen weitere 150 Meilen zu den Painted Hills.
Die Playlist des Ipods, die zugegebenermaßen auch nicht besonders lang war, hatten wir zwischenzeitlich zum 5. mal durchgehört, und wir hatten alle die Nase voll von Wise Guys, die uns ein ums andere mal erzählten das sonst alles gesund ist:-)
Die Landschaft veränderte sich, und 5 h später befanden wir uns in einer mondartigen Umgebung wieder - dem Zuhause der Klapperschlagen (nicht, dass einer denkt ich behaupte auf dem Mond leben Klapperschlagen). Vor uns boten sich spektakuläre Landschaftsformationen,. ich denke die Bilder sprechen für sich.






Auf dem Rückweg begegneten wir dann unserer einzigen Klapperschlage, die wir dann leider uberfahren haben - aber vieleicht war sie auch schon tot:-)
Gegen abend hieß es dann ein letztes mal Zelt auspacken, dieses mal in einem Waldstück, ohne jegliche sanitäre einrichtungen, abgesehen von einem doch ganz netten Plumpsklo, sofern man hier von nett reden kann. Aber so muss camping sein.






Am Montag machten wir uns auf den Rückweg nach Portland um rechtezitig zum spektakulären 4th of July Feuerwerk zuerück in der Stadt zu sein.


Und so endet ein weiteres, ergeinisreiches, geniales Wochenende hier in den USA.
Nun sind es noch 3 Wochen bis mein Einsatz zu Ende geht - ich weiß nicht wo die Zeit geblieben ist, sie fliegt dahin. Doch dann heißt es ein letztes mal Roadtrip. Die ersten beiden Augustwochen werde ich den Western der USA erkunden. Doch ich hoffe, bis dahin werdet ihr nochmal von mir hören, auch wenn ihr dieses mal etwas länger warten musstet.
Grüße aus Portland